Passepartout – nachhaltige KLEIDUNG
 
 

Fotos © Urban Media Project

Passe­par­tout, das oder der [pasparˈtuː]
Umrahmung aus leichter Pappe für Grafiken, Zeichnungen, Fotos o. Ä., steht in Offenbach für ein nachhaltige Mode.

Entstanden ist das Label Passepartout 2018 als gemeinsames Herzensprojekt von drei Freundinnen, die davon träumen, gemeinsam eine Modelinie zu entwickeln. Die gelernten Maßschneiderinnen Clara Maldener, Evalotte Dronka, Rosa Morales verwirklichen damit ihre Idee von Kleidung jenseits von Fast Fashion: in Handarbeit in Deutschland in kleiner Stückzahl auf Bestellung hergestellt. Die Heimat für ihr Label finden sie in Offenbach, erst in der Schule für Mode, Grafik und Design, dann für einige wilde Monate in der AFIP und schließlich seit Februar 2020 in dem Ladengeschäft in der Senefelder Straße.

Neben der eigenen Kollektion werden hier Maßanfertigungen geschneidert, Nähkurse angeboten und Reparaturen bzw. Änderungen vorgenommen. Letzteres vor allem, um den Laden auch als eine Arte Quartierstreffpunkt, unabhängig von Herkunft und sozialem Status zu etablieren. Hier ist jeder willkommen: die Braut zur Anprobe ihres Hochzeitskleides genauso wie der Nachbar, der seine Hose flicken lässt. Das bunte, kreative und bodenständige Viertel ist die Basis für das Netzwerk, das sie sich hier aufgebaut hat: dazu gehört das Klub Liebe Studio in der Ludwigstraße wie auch die Initiative Frankfurter Fashion Movement, die die lokale nachhaltige Branche sichtbarer machen will.

Nachhaltigkeit, bewusstes Konsumieren und ökologisches Handeln sind auch die Werte, nach denen Clara ihr Unternehmen ausrichtet, dass sie inzwischen alleine führt: Evalotte ist zurück nach Kiel gegangen und Rosa hat sich Richtung Frankfurt orientiert. Polyester verarbeitet sie grundsätzlich nicht, die neuen Stoffe sind GOTS zertifiziert. Und die Wollstoffe bezieht sie aus einer besonderen Quelle: Sie kommen aus einer Kooperation mit dem Sozialkaufhaus in Frankfurt, das ihr Rollwaren aus Auflösungen verkauft. So bezaubern hier Orangetöne neben besonderen Vintage-Mustern und vor allem auch tolle Qualitäten, die heute so selten zu bekommen sind.

Einige der Schätze in den grünen Spinden sind auch Stoffspenden, die von Nachbar*innen vorbeigebracht wurden – das freut sie sehr, steckt doch oft hinter jedem Meter eine spannende Geschichte.

Die Ausstattung des Ladengeschäfts zeigt, dass hier jemand mit einem großartigen Gespür für Farben und Formen arbeitet: sei es die Zusammenstellung der Möbel, der besondere Blauton an der Wand oder die Spinde und Truhen, die in dem gleichen grün lackiert wurde wie die Seite des Nähzimmers. Aktuell werden hier übrigens jeden Mittwoch offene Nähkurse angeboten, einfach kurz anmelden und dazu kommen.

 

Für die Zukunft stehen im Passepartout einige Entwicklungen an:

Clara plant, ihrer Vorliebe für Second Hand-Mode einen besonderen Platz einzuräumen und hochwertige gebrauchte Kleidung in Kommission zu verkaufen.

Außerdem startet sie im Wintersemester ein Design-Studium an der Hochschule für Gestaltung Offenbach. Wir sind gespannt, welche zeitlosen Kollektionen wir noch erwarten dürfen und freuen uns, dass auch handgemachte, nachhaltige Mode hier so sehr geschätzt wird, dass Passepartout bis auf Monate ausgebucht ist. Auch wenn wir dann noch länger auf unsere ganz persönliche, perfekte Umrahmung made in Offenbach warten müssen.

Passepartout haben wir als Namen gewählt, weil unsere Kleidung die Kund:innen einrahmen und ihre natürliche Schönheit hervorheben soll. Deshalb sag ich auch immer wir machen Kleidung, keine Mode!
— Clara Maldener, Passepartout
 
 
 
 

PASSEPARTOUT Maßschneiderei und Nähschule,
Adresse: Senefelderstraße 47, 63069 Offenbach
Webseite: www.passepartout.fashion
Facebook: @passepartoutclothing
Instagram: @passepartoutpassepartout