Kunst gegen die Tristesse

Kunst gegen die Tristesse
 

Thekra Jaziri hat das Gesicht von Offenbach verändert, geschminkt könnte man sagen. Viele Orte leuchten in kräftigen Farben und fantasievollen Mustern dank Ihr! Am Marktplatz hat sie den Treppenaufgang neu gestaltet, der Mathildenplatz wurde zum bunten Spielboden und auch den ehemals grauen Betonklotz der Grundwassersanierungsanlage hat sie im Auftrag der OPG Stadtwerke-Gesellschaft verschönert.

Gegen den einfarbigen Beton, die Tristesse und die grauen und beigen Töne, die heute in den Städten vorherrschen wie kleine graue Soldaten, setzt sie ihre fröhlichen Farben und Muster ein. Ihr Kunst soll ein Lächeln in das Gesicht des Betrachters zaubern, fröhlich machen und leicht zu verstehen sein. Ein Aufatmen in der eintönigen Stadt. Ihre Kunst achten mehr auf die Menschen, die die Werke sehen, möchte Stimmung und Gefühl vermitteln.

Am liebsten bezieht sie daher auch die Menschen in ihre Kunst mit ein. Wenn sie einen Ort neu gestaltet, dann schaut sie sich erst mal um und versucht die Stimmung aufzufangen: Was fehlt hier? Sie fragt die Menschen, was die sich für den Ort wünschen. Und am liebsten setzt sie das dann auch gemeinsam mit den Anwohnern um. Denn ihr Kunst ist ein Eingreifen in einen sozialen Raum, der umso besser funktioniert, je mehr sich die Menschen einbezogen fühlen. Vor Corona sind die meisten ihrer großformatigen Arbeiten in Zusammenarbeit mit Kindern und Schülern entstanden, zum Beispiel an der German International School Dubai, wo sie die Wand der Pausenhalle der Internationalen Schule gestaltete. Auch wenn sie alleine arbeitet, sorgen gute Musik und ihre offene, fröhliche Art für gute Vibes. Das hilft auch, wenn die Reaktionen nicht immer positiv sind, wenn die Menschen ihr vorwerfen, sie hätte nicht das Recht, den öffentlichen Raum zu gestalten, denn „Du kommst nicht von hier“!

 Aber meistens macht es einfach niemand anderes, ohne Thekra wären viele Orte grau und trist geblieben. Um das zu ändern, geht sie in die Offensive, hinterlässt ihre Visitenkarte an möglichen Projekten und spricht Leute an, kümmert sich um Fördermöglichkeiten.

Aufgewachsen in der von Nähe von Würzburg kam Thekra zum Studium an die Hochschule für Gestaltung nach Offenbach, einfach weil sie schon immer Kunst machen wollte. Inzwischen liebt sie Ihre Stadt, weil die einfach ehrlich ist, nicht aufgesetzt. Weil man alles an Essen aus allen Ländern direkt um die Ecke findet. Weil es auch so schöne ruhige Orte hat wie am Main. Und weil man in Offenbach nie weit weg ist von allem, sonder immer mittendrin.

Und genau das ist es, was zählt: gemeinsam urbane und soziale Kunst schaffen und Identität zu stiften! Für ein bunteres Gesicht von Offenbach.