Of an der Riviera
 
 

Fotos © Dominik Dresel


 

Riviera trägt das Versprechen von lauen Sommernächten, Leichtigkeit und Dolce Vita am Wasser im Namen. Seit 2018 löst es sich in Offenbach in seiner schönsten Form ein als Festival für Club- und Popkultur, das Anfang September an drei Tagen Musik und Performances an zwei Kilometern Mainufer feiert.

Dieses Jahr findet das Riviera-Festival vom 1. bis zum 3. September statt, mit dabei sind spannende Locations wie der Waggon am Kulturgleis, der Hafengarten, das neue Kulturschiff und eine Kapelle im Hafen. Das Line-up präsentiert mehr als 25 lokale, nationale und internationale Bands und DJs, Newcomer und alte Freunde. Weil wir wissen wollten, wieso, weshalb und warum haben wir uns mit Britt Baumann, Abteilungsleiterin im Amt für Kulturmanagement der Stadt Offenbach und Simon Lunkenheimer, DJ und technischer Leiter beim Riviera-Festival auf einen Kaffee getroffen.

 

Warum Riviera in Offenbach? Bei Projekten in dem Umfang würde man doch erstmal immer an Frankfurt denken?

Britt Baumann: Ich glaube, da braucht sich Offenbach als kleinere Nachbarstadt in einer zusammengewachsenen Metropolregion nicht zu verstecken. Wir bieten mit dem Festival einfach etwas, was zu der DNA Offenbachs passt. Offenbach hat eine große Musikszene, die sich nicht nur durch hier ansässige Plattenlabels und Studios am Kaiserlei oder diverse Veranstaltungslocations auszeichnet, sondern auch durch viele Musikerinnen und Musiker, die entweder gebürtig aus Offenbach stammen oder hierhergezogen sind. Dieser Musikszene wollen wir eine Plattform bieten und Offenbach als Stadt der Musik mit der dazugehörigen Musikwirtschaft für und in Hessen weiter etablieren.

Wir bieten mit dem Festival einfach etwas, was zu der DNA Offenbachs passt. Offenbach hat eine große Musikszene, (der) wollen wir eine Plattform bieten und Offenbach als Stadt der Musik mit der dazugehörigen Musikwirtschaft für und in Hessen weiter etablieren.
— Britt Baumann

 

Die Riviera ist ja bekanntlich einer der schönsten Küstenabschnitte Italiens. Wie kamt ihr darauf, euer Musikfestival vornehmlich an der „Mainküste“ Offenbachs stattfinden zu lassen?

Britt Baumann: In Offenbach haben sich viele Kulturorte entlang des Mains angesiedelt – von Kulturzentren wie dem Hafen 2 bis zu Off-Locations wie dem Waggon am Kulturgleis. Da war es naheliegend sich mit einem kleinen Augenzwinkern von unserem Offenbacher Mainufer zum Namen inspirieren zu lassen. Bei dem Namen spielt aber natürlich auch das gemeinsame Erleben des Lebens am Wasser eine Rolle, welches zum Charakter des Festivals dazugehört und welches somit einen kleinen Kurzurlaub direkt vor der Haustür bietet.

 

Simon Lunkenheimer: Als ich den Namen zum ersten Mal hörte, hat er direkt räsoniert — manche sagen auch „Offenbach am Meer“ anstelle von „Offenbach am Main“. Wasser und Offenbach gehört einfach zusammen.

 

 Welchen persönlichen Bezug / Erfahrung hast Du zur elektronischen Club-Kultur in Offenbach? Was macht sie einzigartig (zumindest im Rhein-Main-Gebiet)?

Simon Lunkenheimer: Durch das Veranstalten und Auflegen habe ich immer mal wieder Einblicke in die Club-Kultur gewinnen können. Offenbach könnte durchaus einen weiteren Club vertragen. Jedoch sollte dieser sich von den zwei bestehenden abheben, am besten durch integrierte Jugend- und Quartiersarbeit und mit Fokus auf inkludierende, nachhaltige Cluberfahrungen.


Was ist dein Geheimtipp für das Riviera-Festival, das man sich nicht entgehen lassen sollte - und warum?


Simon Lunkenheimer: Da hätte ich ein paar, aber als geheimsten Tipp handle ich die Bussi Brothers. Das sind Basso von Growing bin Records und Nepumuk aka Dj Dj — zwei Schallplattendreher vom Feinsten und in dieser Konstellation eine Weltpremiere. Ansonsten natürlich die Stummfilmvertonung durch Jungstötter und der Auftritt von Martin Kohlstedt im Capitol.

 

Britt Baumann: Ich freue mich besonders auf die Auftritte von Anika, Ebow und Mia Morgan. Mit diesen Acts haben wir drei echte Powerfrauen im Programm, die mit Rap, Wave und Post-Punk aber drei ganz unterschiedliche Musikstile auf die Bühne bringen. 

Gibt es eine Traumlocation für dich in Offenbach, die aktuell noch nicht beim Riviera dabei ist, die du dir aber wünschen würdest (auch wenn aus x Gründen nicht möglich)?

 

Britt Baumann: Das Festival ist auf nachhaltiges und organisches Wachstum angelegt, weshalb wir auch erst nach und nach das Capitol Theater einbezogen haben. Ich kann mir vorstellen, dass es Zukunft noch einige kleinere neue und sehr spannende Orte gibt, die wir jetzt noch nicht kennen und auch die Alte Schlosserei kann ich mir im nächsten Wachstumsschritt zukünftig durchaus sehr gut z. B. als Ort für die Riviera Konferenz vorstellen. 

 

Dein Lieblingsplatz in Offenbach?

Simon Lunkenheimer: Das wäre der Mathildenplatz (Platz der guten Laune).

 Britt Baumann: Der Dreieichpark.

 
 
Wasser und Offenbach gehört einfach zusammen.
— Simon Lunkenheimer
 
 

Riviera Festival

Freitag, 01.09. ab 16 Uhr bis Sonntag, 03.09.2023 22 Uhr entlang des Mains.

Alle Orte, das ganze Programm und Tickets gibt es hier: Website des Riviera Festivals

Riviera Konferenz für Pop- und Clubkultur

Seit 2022 bietet die Konferenz Menschen aus der Musikbranche des Rhein-Main-Gebietes eine kostenlose Plattform für spannenden Diskussion zu relevanten Themen. Dieses Jahr fand sie als Kick-Off bereits mit großem Erfolg im Juni statt: riviera-offenbach.de/konferenz/